Weiblichkeit

Weiblichkeit

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Weib|lich|keit 〈f.; -; unz.〉 weibl. Wesen od. Verhalten ● die holde \Weiblichkeit 〈scherzh.〉 die (anwesenden) Frauen

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Weib|lich|keit, die; -:
1. weibliches Geschlecht, weibliches Wesen, weibliche Art.
2. (scherzh.) Gesamtheit der [anwesenden] Frauen:
ich trinke auf das Wohl der holden W.

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Weiblichkeit,
 
Als Weiblichkeit wird im Allgemeinen all das bezeichnet, was eine Frau »ausmacht«, was sie vom Mann unterscheidet. Konkret können das ganz verschiedene Werte sein, weil Menschen (einzelne und/oder Gruppen) Weiblichkeit ihren Interessen entsprechend definieren und das auch wieder verändern können, wobei eine solche Veränderung meist über einen längeren Zeitraum geschieht. Wird eher der biologische Aspekt der Weiblichkeit betont, wird das Muttersein beziehungsweise Mütterlichkeit eine wichtige Rolle spielen. Auch körperliche Anziehungskraft, Attraktivität verbinden viele Menschen mit Weiblichkeit. Werden eher die geistig-seelischen und sozialen Aspekte betont, gehören traditionellerweise zur Weiblichkeit Eigenschaften wie Einfühlsamkeit, Gefühlsbetontheit, Kommunikationsfähigkeit.
 
So sehr jeder dieser Werte für sich genommen positiv sein kann für jedes Mädchen beziehungsweise jede Frau, so wenig handelt es sich dabei um objektive, feststehende Werte, die so übernommen werden müssen: z. B. entscheidet nicht über ihre Weiblichkeit, ob eine Frau Mutter wird oder nicht. Weiblichkeit ist eine von der Gesellschaft gesetzte »Norm«, und was Weiblichkeit ist, wurde und wird meist von Männern definiert. Sich diese Werte unbedacht anzueignen, birgt für Mädchen und Frauen die Gefahr, dass alle anderen Werte, die traditionell eher den Männern zugeschrieben werden wie Aktivität, körperliche Kraft, Intellektualität, für sie verloren gehen.
 
In neuerer Zeit sind allerdings, ausgelöst durch die Frauenbewegung, die traditionellen Rollenbilder von Männlichkeit und Weiblichkeit unsicher geworden. Das bringt einerseits eine Verunsicherung mit sich, mit der Menschen beiderlei Geschlechts heute fertig werden müssen (Wer bin ich als Mädchen/Junge, als Frau/Mann? Wie soll ich mich verhalten?); andererseits liegt darin die Chance, die eigenen Möglichkeiten um neue Seiten zu erweitern: Es kann weiblich sein, ein Handwerk zu lernen, Physikprofessorin zu werden, attraktiv zu sein, Mutter zu werden usw. Entscheidend dabei ist, dass Mädchen und Frauen anfangen, zu durchschauen, wo traditionell definierte Weiblichkeit sie einengt und in ihren Lebensmöglichkeiten behindert, und dass sie aus ihrem eigenen Lebensgefühl und ihrer eigenen Sicht auf ihr Leben Eigenschaften und Werte entwickeln, annehmen oder ablehnen. Solche Prozesse verändern auf lange Sicht die alten Muster, nach denen Mädchen und Frauen nicht zuletzt durch eine einseitige Sicht von Weiblichkeit in der schwächeren Position blieben.

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Weib|lich|keit, die; -, -en: 1. <o. Pl.> weibliches Geschlecht, weibliches Wesen, weibliche Art: Wird aber ihre (= der Hündin Minime) W. aktuell (ist sie aber läufig), so klappert er (= der Rüde Fripon)... vor ... Verliebtheit derart mit den Zähnen, dass ... (Th. Mann, Krull 389); Ein ... Parfüm voller W. (Petra 10, 1966, 91). 2. (scherzh.) a) <o. Pl.> Gesamtheit der [anwesenden] Frauen: ich trinke auf das Wohl der holden W.; Das schlechte Wetter ... und die Sorgen um das Haushaltsgeld wurden zunächst für diese Zurückhaltung der deutschen W. verantwortlich gemacht (Saarbr. Zeitung 6./7. 10. 79, 15); b) weibliches Wesen: Die beiden -en allerdings, Mutter und Tochter (Kempowski, Zeit 161).

Universal-Lexikon. 2012.

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